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Ihr aktueller Aufenthaltsort: Aktuelles - >Ein Tal der Erinnerungen<




24. Mai 1967



Dammbau bei Brauersdorf beginnt im August
Zusage für Finanzierung der Obernautalsperre

Landwirtschaftsminister Deneke hörte Probleme des Siegerlandes - Wird Baden erlaubt?



Brauersdorf. (WP 24.05.1967) Der Minister war ohne Scheckbuch gekommen. Sein gestriger Besuch im Siegerland diente der Information. Daß die Auskünfte, die er in reichem Maße bekam, sich in erster Linie um Geld drehten, lag in der Natur der Sache. Diether Deneke, Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes NRW, war vorsichtig genug, keine zu großen finanziellen Versprechungen zu machen. Aber er zeigte sich außerordentlich aufgeschlossen gegenüber allen Problemen, die dem Siegerland auf den Gebieten der Land-, Wasser- und Fortswirtschaft auf den Nägeln brennen. Außerdem erwies er sich als ein Fachminister, der nicht ohne eingehende Vorbereitung ins Siegerland gekommen war.

Auf der neuen Umgehungsstraße bei Obernau ließ sich Minister Deneke vom Geschäftsführer des Wasserverbandes Siegerland, Baudirektor Werner Grebe, einen Überblick über den Stand der Vorbereitungen zum Bau der Obernautalsperre geben. Schon am Vormittag im Kreishaus hatte der Minister den Landtagsabgeordneten Edith Langner und Hans Vitt bestätigt, sie hätten maßgeblichen Anteil an der weitgehenden Erhaltung der Etatposten des Landwirtschaftshaushalts 1967 gehabt. Deneke gab die Zusage, das Projekt Obernautalsperre vom Land mit sogenannten Kapitaldienstzuschüssen zu unterstützen, d.h. das Land wird den Schuldendienst für die Darlehn übernehmen, die der Wasserverband für die Talsperre aufnehmen muß.

Dieser Schuldendienst soll ab 1969 in echte Landesbeihilfen umgewandelt werden. Angesichts der eingeleiteten Baumaßnahmen bei Obernau und Brauersdorf - der erste Spatenstich für den Dammbau erfolgt im August - zeigte sich der Minister überrascht von dem zügigen Fortgang der Arbeiten, und er nahm die Bitte des Verbandsvorstehers Kurt Seibt zur Kenntnis, sich dafür einzusetzen, daß diese Arbeiten nicht infolge Finanzierungsschwierigkeiten unterbrochen werden müßten.


Wird das Baden in der Obernautalsperre erlaubt?

Als Landrat Hermann Schmidt in Obernau noch einmal die leidige Frage der Trinkwassertalsperre anschnitt, die für das geradezu ideale Erholungsgebiet des Netpherlandes natürlich viele Nachteuile in sich berge, versprach Minister Deneke, dieses Problem in seinem Ministerium noch einmal eingehend zu untersuchen mit dem Ziel, vielleicht doch noch eine Möglichkeit zu finden, zumindest den motorlosen Boots- und Badebetrieb zuzulassen. Der Leiter des Siegener Amtes für Flurbereinigung und Siedlung, Oberregierungsrat Schumacher, äußerte sich dazu als zuständiger Behördenchef, die wenigen Badetage, die es im Siegerland während eines Jahres gebe, dürften bei einer Trinkwasser-Talsperre wohl kaum ins Gewicht fallen. Abgeordneter Hans Vitt sah in einer angestrebten Badegenehmigung für diese Talsperre auch ein Aquivalent für die von der Aussiedlung hart getroffenen Bewohner der Gemeinden Brauersdorf und Obernau.



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