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Ihr aktueller Aufenthaltsort:  Aktuelles - >Ein Tal der Erinnerungen<





Brauersdorf, 06. August 1970


Fuhrpark "schluckt" täglich 12 000 Liter Diesel

"Halbzeit" an der Obernautalsperre:
Eine Million Kubikmeter Erde bewegt







Eine beachtliche Höhe hat bereits der Damm erreicht. Vorn im Bild: Bauleiter Heinz-Werner Möller.
                 WP-Fotos: Jürgen Burandt


Brauersdorf. (WP -jb- 06. August 1970)

Die erste "Halbzeit" an der Obernautalsperre ist gelaufen. Es gab keine Pause, als der Höhepunkt der Erdbewegungsarbeiten erreicht wurde. Bisher sind rund eine Million Kubikmeter von geröll und Gestein bewegt worden. Diese Gesamtschubmasse ist allein für den Bau des dammes erforderlich. In Schichten von 30 zentimetern wird der gigantische Damm in Brauersdorf (80 m Höhe nach Vollendung und 300 m Fußbreite) angeschüttet und verdichtet. 600 000 Kubikmeter Material sind bisher in den Damm-Scheibensandwich verarbeitet worden.

Werner Grebe, Geschäftsfühgrer des Wasserverbandes Siegerland, informierte jetzt die Presse über den derzeitigen Stand der Arbeiten an der Obernautalsperre, die ein Fassungsvermögen von 15 Mio. Kubikmetern haben wird.


Eine Arbeitsgemeinschaft acht großer deutscher Baufirmen wühlt zur Zeit unter Bauleitung des Ingenieurbüros Ihssen mit 110 Arbeitern, 30 Muldenkippern (jeder schafft eine Ladung von 30 t Material), elf Reiß- und Planierraupen, sieben Baggern und fünf Verdichtungsgeräten im Johannländer Boden.

Der gesamte Fuhrpark "schluckt" pro Tag bis zu 12 000 Liter Dieselkraftstoff. Die tägliche Arbeitsleistung der Fahrzeuge mit den mannsgroßen Rädern: 12 000 bis 15 000 Kubikmeter Material.
Nach seiner Fertigstellung (im November) wird die Wasserseite des Damms mit einer Dichtungshaut aus bituminösem Material versehen, das in fünf Schichten aufgetragen und dann eine Fläche von 25 000 Quadratmetern bespannen wird.

Bis Ende 1971 sollen die Talsperrenarbeiten beendet sein. Zu diesem Zeitpunkt soll auch mit dem Einstau begonnen werden. Rund zwei jahre wird es dann noch dauern, bis die Sperre den wasserhöchststand erreicht hat.

Für Camper, Wassersportler und Wochenend-Urlauber ist die Talsperre Sperrgebiet. Lediglich Angler können sich freuen: Fische, vorwiegend Forellen dienen der Sauberhaltung des Wassers und werden in großer zahl ausgesetzt.



Verschnaufpause im Obernautal. Der Kantinenwagen bringt heiße Würstchen und kühle Getränke.


Mit dem 60-Millionen-Projekt (alleich der Grunderwerb verschlang 20 Millionen DM) soll die Wasserversorgung im Siegerland auf lange Sicht gedeckt sein. Ausweichmöglichkeiten allerdings sind wohlweislich offen: Durch Erhöhung des Staudammes der Breitenbachtalsperre kann die Kapazität von 2,5 auf 7,5 Mio. cbm erhöht werden. Aus dem raum oberhalb Walpersdorfs könnte Wasser aus der Sieg durch einen Stollen in die Sperre geleitet werden.


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