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Brauersdorf, 15. August 2006
Gedenkandacht für Obernauer Kapellenschule
Letzter Gottesdienst aus dem sterbenden Dorf
Heinz Stötzel erinnert am Freitag um 18.30 Uhr in der Brauersdorfer Waldkapelle
Brauersdorf. Vor 40 Jahren fand in der alten Obernauer Kapellenschule der letzte Gottesdienst statt. Die fast 200 Jahre alte Kapellenschule musste damals ebenso wie die kompletten Dörfer Obernau und Nauholz dem Bau der Talsperre weichen. Mit einer Gedenkandacht des Waldkapellenvereins in der Waldkapelle in Brauersdorf, wird am kommenden Freitag, dem 18. August um 18.30 Uhr, an den Abschiedsgottesdienst erinnert.
Nicht nur die ev. Gläubigen aus Obernau, sondern auch Christen aus dem Siegerland versammelten sich in der kleinen Kapelle, die früher eine Dorfschule war. Der kleine Schulraum war so dicht besetzt, dass die meisten der Besucher den feierlichen Abschied „ihres Schülchens“ durch eine Lautsprecherübertragung draußen unter einem Vorzelt miterlebten. Pastor Koch aus Netphen hielt damals die Predigt und reichte das heilige Abendmahl.
Die Idee für eine Gedenkandacht in der Waldkapelle hatte der Brauersdorfer Otto Bender vom Waldkapellenverein. Otto Bender: „Die Waldkapelle nimmt auch das Gedenken an die Dörfer Obernau, Brauersdorf und Nauholz auf. In diesem Zusammenhang möchte ich auf zwei Fenster hinweisen, die mit historischen Motiven von den Kapellenschulen aus Obernau und Nauholz versehen sind.“
Pastor Dirk Gogarn von der ev. ref. Kirchengemeinde wird die Andacht halten und der Obernauer Zeitzeuge und Kirchmeister Heinz Stötzel aus Netphen erzählt in einem historischen Rückblick vom kleinen Gottes- und Schulhaus in einem sterbenden Dorf.