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Ihr aktueller Aufenthaltsort:  Aktuelles - > Rotwild im Wildgehege Forsthaus Hohenroth am Rothaarsteig<



Brauersdorf, 21. Oktober 2005

Forsthaus Hohenroth und Forstamt Hilchenbach stellen neues Wildgehege vor


Faszination Rotwild
am Rothaarsteig

(fast) greifbar nahe.

Von Dirk Herrmann

Brauersdorf/Hohenroth. (wp) Eine faszinierende heimische Tierart, der Hirsch, bleibt den Menschen zumeist verborgen. Den Blick auf das Wild wollen nun das Forstamt Hilchenbach und der Verein Waldland Hohenroth möglich machen. Jetzt wurde das 50 Hektar große Rotwildgehege am Forsthaus Hohenroith der Öffentlichkeit vorgestellt. In einem von 2,8 Kilometer langen Zaun umgebenen Waldgelände, das auch die Quelle der Netphe einschließt, finden derzeit zwei Hirsche und 13 Hirschkühe einen natürlichen und ausreichenden Lebensraum, der ihnen Ruhezonen bietet, aber auch Besuchern erleichtert, einen Blick auf die Tiere zu werfen.



Aus dem Nebel tritt dieser prächtige junge Hirsch auf das Wiesengelände am Forsthaus Hohenroth.        Fotos: Friedrich Lück
                                                          


Die Hirsche ließen sich beim Pressetermin Zeit. Der Auftrieb von Presse und Fernsehen auf der großen Lichtung am Forsthaus bremste ihren Drang zu den Heuhaufen. Von der Quelle der Netphe kamen sie schließlich doch noch herauf und traten aus dem Nebel auf die Waldwiese. Als ein für Südwestfalen einmaliges Wildareal, stufen Forstdirektor Diethard Altrogge und seine Mitarbeiter das Gehege ein. Dabei erleben die Waldbesucher das Wild nicht wie im Zoo, was schon die Größe des Lebensraumes verdeutlicht. Die Fläche sei ausreichend um die Tiere zu ernähren, biete genügend Rückzugsräume und außerdem mehrere Freiflächen, die es dem ehemaligen Steppentier Hirsch erlauben, ohne regelmäßige Futterzugabe zu leben und sich naturgerecht zu verhalten. Nur im Winter gibt es Rauhfutter und Rüben, wie es auch sonst bei Wildfütterung im Winter üblich ist.



Forstamtmann Peter Lemke, Leiter des Waldinformationszentrum Hohenroth, ist auch für das Wildgehege zuständig.


Eine große hölzerne Kanzel, auf der bis zu 30 Personen Platz finden sollen ist in der Planung. Von hier aus werden Besucher des Waldinformationszentrums Hohenroth über den Zaun hinweg zu den Hirschen hinüber schauen können. Doch den Naturfreunden wollen Förster und der Waldland-Verein nicht nur den distanzierten Blick ermöglichen. In das weitläufige Gelände hinein wird es geführte Wanderungen geben, in denen Besucher den Lebensraum der Hirsche unmittelbar kennen lernen können. So werden Bereiche zugänglich, wie das Quellgebiet des Baches, der die Stadt Netphen seinen Namen gibt.


Der Hirsch und zwei seiner Damen am Forsthaus Hohenroth.


Forstamtmann Peter Lemke hatte sich im Vorfeld mit dem Betäubungsgewehr vertraut machen müssen. Die Tiere stammen zwar aus anderen Gehegen, unter anderem aus Bühl, mussten aber vor dem Transport in ihren neuen Lebensraum betäubt werden. Die "Hellabrunner Mischung", benannt nach einem Betäubungsmix des berühmten Tierparks, sorgte dafür, dass die Tuiere heil am Rothaarkamm ankamen.

Dass es ihnen hier gut geht, meinten Diethard Altrogge und Oberforstrat Manfred Gertz schon zu erkennen, dass sich die beiden Hirsche wohl gut um ihr Kahlwild, die weiblichen Tiere, gekümmert hätten. Ein starker Hirsch aus dem Bereich Edersee soll das Herren-Duo im Rothaarwald demnächst verstärken.


Peter Lemke, Manfred Gertz und Diethard Altrogge stellten im Forsthaus Hohenroth das Rotwild-Projekt vor.


Wichtig war den Förstern, dass ein guter Gen-Pool entstand. So setzt sich das Rudel aus heimischen, dänischen und britischen Hirschen zusammen.
Jetzt kommt noch ein ostpreußischer Hirsch dazu.


Im Winter gibt es hier eine Zufütterung, die auch dazu dient, das Wild ins Blickfeld der Besucher zu bringen.



Rund 25 000 Euro haben Verein und Staatsforst in das Projekt investiert. Innerhalb von vier bis fünf Jahren werde man die Kosten wieder hereinholen - unter anderem durch den Verkauf der Nachzucht aus dem zwischen 620 und 650 Metern Meereshöhe gelegenen Gehege. Denn trotz der guten Mischung besten europäischen Hirschblutes, muss natürlich die Inzucht verhindert werden. Ein Jagdgehege ist das Gelände nicht. Die Tiere genießen hier sogar tierärztlichen Beistand, wenn es notwendig ist. Einen Beitrag zur Umweltbildung mit dem Thema Wild, Wald, Mensch soll das Wildgehege leisten und damit für die Lebensbedürfnisse des Rotwildes werben, so die Betreiber. Peter Lemke: "Wer so etwas kennen lernt, geht auch ganz anders mit seiner Umwelt um".




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