03. Mai 1966
Kein Stillstand beim Obernau-Talsperrenbau
Finanzielle Zusage aus Düsseldorf wird eingehalten
Brauersdorf. (WP 04.05.1966) Beim Bau der Obernautalsperre wird entgegen geäußerten Befürchtungen kein Stillstand eintreten. Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Düsseldorf hat, wie der Vorsteher des Wasserverbandes Siegerland, Oberstadtdirektor Kurt Seibt, auf Anfrage der WESTFALENPOST erklärte, die konsequente Weiterführung des begonnenen Talsperrenbaus gutgeheißen und zugesagt, sich dementsprechend für die Bereitstellung der erforderlichen Zuschüsse aus Mitteln des Landeshaushaltes durch den zuständigen parlamentarischen Fachausschuß einzusetzen.
Mit diesem positiven Bescheid wurde eine gemeinsame Initiative aus dem Siegerländer Raum in Düsseldorf - Oberbürgermeister Karl Eckmann, Landrat Hermann Schmidt MdB, Landtagsabgeordneter Hans-Georg Vitt, Oberstadtdiorektor Kurt Seibt und Oberkreisdirektor Kuhbier - beantwortet.
Ob die im Haushaltsplan des Wasserverbandes Siegerland mit rd. 20 Mio. DM fixierten gesamten Maßnahmen (Talsperre und Verbundnetz) für das Jahr 1966 finanziert und ausgeführt werden können, ist damit allerdings noch nicht gewährleistet. Nach den Worten des Wasserverbandsvorstehers kann jedoch mit einer 80-prozentigen Bewältigung des Programms gerechnet werden.
Neben den Landesbeihilfen, deren effektive Höhe im Haushaltsplan des Wasserverbandes mit maximal 54 Prozent veranschlagt ist, muß ein erheblicher Finanzbedarf für den Talsperrenbau auf dem Darlehnswege gedeckt werden. Die einschränkenden Bestimmungen von seiten der Aufsichtsbehörden, die den Kommunen die Inanspruchnahme des Kapitalmarktes über einen Zinssatz von 7,6 Prozent hinaus verbieten, aber auch die Tatsache, daß es "praktisch zur Zeit kein Geld zu leihen gibt", bedeuten eine nicht unerhebliche Belastung dieses für die Wasserversorgung des Siegerlandes bedeutsamen Projektes.
Immerhin können die zunächst eingeleiteten Baumaßnahmen, zu denen insbesondere der Wegebau, die Vorbereitung der Dammschüttung und die Umsiedlung der Bewohner von Brauersdorf, Obernau und Nauholz gehören, planmäßig weitergeführt werden. Auf weitere Sicht ist jedoch mit einer "Streckung" des Fertigstellungs-Termins, der etwa für das Jahr 1970 gesetzt wurde, zu rechnen.
|
|